Fernglas zur Vogelbeobachtung

Neben der Vogel-beobachtung im heimischen Garten macht die Beobachtung von Vögeln in der freien Natur besonders viel Freude.

Doch die Wahl des richtigen Fernglases ist nicht ganz einfach. Hier möchten wir daher einige Hinweise und hilfreiche Tipps zur Auswahl von Ferngläsern zur Vogelbeobachtung geben.

Vogelbeobachtung Fernglas

Vorab kann man sagen: Das Fernglas sollte bei jeder Tour zur Vogelbeobachtung dabei sein und sollte bei jeder längeren Autofahrt einfach mitgenommen werden. Denn oft ergeben sich Gelegenheiten zur Vogelbeobachtung mit Fernglas, die man kurze Zeit vorher noch nicht erahnt hätte. Damit man bei der Vogelbeobachtung lange Freude an dem Fernglas hat, gibt es einige Kriterien, die ein Fernglas erfüllen sollte. Auf dieser Seite erhalten Sie eine Übersicht der wichtigsten Punkte, die beim Kauf eines Fernglases für die Vogelbeobachtung beachtet werden sollten.

Grundlagen: Wie funktioniert ein Fernglas?

Bevor man sich mit Ferngläsern beschäftigt ist es gut zu wissen, welche Bauteile und Elemente ein Fernglas enthält und wie diese zusammenspielen. Und erst wenn man weiß worauf man achten muss, sollte man sich für ein entsprechendes Vogelbeobachtung-Fernglas entscheiden.

Folgende Teile eines Fernglases sind besonders wichtig:
a) das Ojektiv
b) das Prismensystem
c) das Okularystem bzw. die Okulare

Und wie funktioniert ein Fernglas? Das Licht der Sonne trifft auf einen Gegenstand (z.B. einen Vogel) und wird von dort aus reflektiert. Das reflektierte Licht fällt durch die Objektive in das Innere des Fernglases ein. Dabei können die Objektive aus unterschiedlichen (bis zu fünf) unterschiedlichen Linsen bestehen. Die Linsen leiten das Licht weiter, bis es in das Prismensystem gelangt. Dort wird das erkannte Bild korrigiert. Zum Schluss hat das Okular die Aufgabe, das Licht in das Auge des Benutzer zu führen. Genau wie das Objektiv besteht auch das Okular meist aus mehreren Linsen.

Vergrößerung als ein sehr wichtiges Kriterium zur Fernglas-Auswahl

Alle Ferngläser sind mit der jeweiligen Vergrößerung (meist auf dem Gehäuse) gekennzeichnet. Eine Vergrößerung von 10×40 steht beispielsweise für: 10 = Faktor für die Vergrößerung, 40 = Durchmesser der Objektivlinse. Für die meisten Beobachter von Vögeln ist auch genau der Wert von 10×40 ausreichend. Hier erhält man bei den Ferngläsern eine sehr gute Kombination aus hoher Vergrößerung aber dennoch großem Bildausschnitt, den man durch das Fernglas zur Vogelbeobachtung erzielt. Natürlich können auch Ferngläser mit höheren Werten bei der Vergrößerung gewählt werden, jedoch wird hier meist das Sehfeld (Bildausschnitt bei einer Entfernung von 1000m) deutlich kleiner, welches die Beobachtung von Vögeln und anderen Tieren deutlich erschwert.

Faustregel: Mit zunehmender Vergrößerung nimmt auch die Genauigkeit des Bildes zu – jedoch wird das Sehfeld kleiner und das Bild wird in der freien Hand wackliger. Und: Je größer der Durchmesser der Objektivlinse, desto heller wird auch das betrachtete Bild.

Hohe Qualität der Linsen und Prismen

Wie viel Licht durch die Linsen fällt spielt eine entscheidende Rolle für die Helligkeit des Bildes, welches man durch ein Fernglas sehen kann. Und da viele Vogelarten besonders in den frühen Morgenstunden oder in der Abenddämmerung aktiv sind, ist es bei einem Fernglas zur Vogelbeobachtung sehr wichtig, ein lichtstarkes Objektiv zu wählen.

Und wen wundert es: Die Lichtstärke bestimmt (ähnlich wie bei Objektiven für Digitalkameras) auch den Preis. Aber da die Lichtverhältnisse in den dämmrigen Stunden ohnehin nicht gut sind, darf das Fernglas nicht zusätzlich Licht „schlucken“. Das wäre schlecht und schränkt die Möglichkeiten zur Vogelbeobachtung deutlich ein. Denn man darf nicht vergessen, dass es z.B. in Wäldern auch tagsüber nicht richtig hell wird.

Der Durchmesser der Linsen ist dabei jedoch nur ein Merkmal von vielen, welche über die Lichtstärke eines Fernglases entscheiden. Wichtiger ist noch, wie hochwertig die Linsen und Prismen sind. Minderwertige Linsen reflektieren eine höhere Menge Licht, welches dann nicht mehr in das Fernglas gelangt. Genau das wird bei hochwertigen Linsen und Prismen verhindert. Eine Möglichkeit die Reflektion zu verringern ist die Beschichtung mit mehreren Schichten Metallsalzen. Achtung: Auf jeden Fall auf eine umfassende Mehrschichtvergütung achten. Eine Schicht reicht für ein Fernglas zur Vogelbeobachtung nicht aus.

Neben der Lichtstärke sind auch die Farbtreue und Phasenkorrektur wichtige Merkmale hochwertiger Ferngläser. Die Farbtreue beschreibt, wie naturgetreu die Farben auch bei dem Blick durch das Fernglas erscheinen. Die Phasenkorrektur sorgt durch erneute Beschichtung der Prismen dafür, dass die Farben noch besser dargestellt werden.

Fernglas für unterwegs…

Am besten sollte ein Vogelbeobachtungs-Fernglas leicht und kompakt sein und dabei nicht auf die nötige Stabilität verzichten. Denn oft ist man mit dem Fernglas auf Exkursionen oder Wanderungen unterwegs und das bedeutet schließlich, dass das Fernglas getragen werden muss. Entweder in einer passenden Tasche oder um den Hals. Und bei langen Wanderungen können sehr schwere Ferngläser beim Tragekomfort einfach nicht mithalten.

Und natürlich sollte ein Fernglas auch wasserdicht gefertigt sein. Was hilft es sonst, wenn man gerade einen tollen Vogel im Regen entdeckt hat, das Fernglas aber nicht wasserdicht ist. Dann wird der Ausflug schnell zum Reinfall. Zudem sollte man auf eine Stickstoffbefüllung des Fernglases achten, damit es nicht beschlägt.

Achtung: Brillenträger sollten darauf achten, dass ein sogenanntes Brillenträger-Okular verbaut wurde. So kann das Fernglas auch mit Brille genutzt werden.

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